San Francisco: Ölpest in der Bay

Drei Meilen langer Ölteppich, langsame Reaktionszeit bemängelt
01 Nov 2009
San Francisco: Ölpest in der Bay

Am Freitag sind mehrere hunderte Gallonen Heizöl von einem Tanker in die San Francisco Bay gelangt. Die Behörden haben das Fischen in Teilen der Bucht untersagt und die Bewohner aufgefordert, einige Strände der Stadt zu meiden. Bisher hat der Ölfilm die Strände noch nicht erreicht. Der entstandene Schaden kann derzeit noch nicht beurteilt werden. Nur einige ölverschmutzte Vögel sind bisher gefunden worden.

Um 6:48 Uhr hatte der unter panamaischer Flagge fahrende Tanker Dubai Star bei seiner Betankung etwa 2,5 Meilen südlich der Bay Bridge schweres Heizöl in die Bucht gespült. Ursprüngliche Schätzungen sprachen von einigen bis hin zu mehreren tausend Gallonen. Samstag Morgen grenzten Mitarbeiter der Küstenwache die Zahlen auf 400 bis 800 Gallonen ein. Als mögliche Ursache für den Zwischenfall wird ein mechanisches Versagen angesehen.

Das California Department of Fish and Garne sagte, das Verbot des Fischfangs würde solange in Kraft bleiben, bis Mitarbeiter des staatlichen Gesundheitsamtes den Grad der Kontamination ermessen könnten. Sie warnten außerdem vor dem Verzehr von Meeresfrüchten aus der betroffenen Region. "Der Schutz der Gesundheit ist unsere höchste Priorität", sagte Joan Denton, Direktor der Office of Environmental Health Hazard Assessment, der Wissenschaftszweig der California Environmental Protection Agency. "Es ist empfehlenswert, bis auf weiteres jegliche Art von Fisch aus der ölverseuchten Region zu vermeiden."

Die Behörde sagte, zu den geschlossenen Regionen gehöre die Alameda County shoreline zwischen der Bay Bridge und der San Mateo Bridge.

Der Unfall ereignete sich nur eine Woche vor dem zweijährigen Jahrestag des desaströsen Cosco Busan Zwischenfalls, bei dem mehr als 50.000 Gallonen Heizöl in die Bay gelangt waren. Tausende Vögel starben, zahlreiche Strände wurden verschmutzt. Damals wurden die Behörden kritisiert, weil sie nur wenig kommunikativ und sehr schleppend auf den Vorfall reagierten.

Einige Naturschutzorganisationen hinterfragten die Reaktionszeiten an diesem Freitag und sagten, es könne nicht sein, dass es vier Stunden dauere, bis die ersten Schwimmbarrieren um den Tanker gelegt seien. Bis Freitag abend war die Bay mit einem drei Meilen langen Ölfilm bedeckt. Die Küstenwache sagte, ihre Crews hätten so schnell und effektiv wie möglich reagiert. Die Notfall-Crews entsandten Patrouillenboote, Ölschöpfer, Hilfsboote und Hubschrauber in den Stunden nach der Ölkatastrophe und verteilten 11.000 feet an Schwimmbarrieren. Das Oiled Wildlife Care Network hat bisher nicht freiwillige Hilfskräfte angefordert, fordert die Öffentlichkeit aber auf, jegliche ölverschmutzte Tiere telefonisch unter (877) 823-6926 zu melden.

Quelle: http://www.sfgate.com/cgi-bin/article.cgi?f=/c/a/2009/10/31/BAMD1ADEMI.DTL&feed=rss.bayarea 31.10.2009

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