Hearst Castle: Bald auch ohne Guide zu besichtigen

Führungen werden kürzer, im Anschluss aber unbefristeter Rundgang im Außenbereich
22 May 2011
Hearst Castle: Bald auch ohne Guide zu besichtigen

Das Hearst Castle wird für Besucher ab dem 27. Juni zusätzlich zu den geführten Touren auch auf eigene Faust zu erkunden sein. Die finanziellen Kürzungen bei den State Parks - insgesamt 2,2 Millionen Dollar bei den 11 Parks in diesem State Park District - führten dazu, völlig neue Wege zu beschreiten, um das Defizit auffangen zu können.

Das Angebot an geführten Touren wird künftig reduziert und gekürzt und um einen freien Zugang zu den Außenanlagen wie den Terrassen, Gärten und Pool ergänzt, bei denen der Besucher auf die Erläuterungen eines angestellten Guides verzichten muss. Dies bedeutet im Klartext die Reduzierung der Angestellten des Parks.

Blick auf das Casa del Mar am Esplanade. Foto: Stefan Kremer

Der Superintendent des besagten State Park Districts von Oceano bis Big Sur, Nick Franco, sagte, es gäbe derzeit 55 Guides. Früher habe es bis zu 120 gegeben, und mindestens 70 bis 80 würden benötigt, um einen "normalen" Sommertag nach dem bisherigen Plan zu bestreiten. "Anstatt einfach die Touren zu verkürzen um Geld zu sparen haben wir unsere Mitarbeiter gebeten, einen Plan zu entwickeln, wie wir die Nachfrage im Sommer mit nur der Hälfte der Angestellten bewältigen können." Im vergangenen Jahr wurden etwa 42 Guides am Tag benötigt, um die Touren anbieten zu können. In diesem Jahr werden es nur noch 28 sein.

Mit dieser Maßnahme spart das Hearst Castle rund 150.000 Dollar an Gehältern, jedoch muss es zusätzlich 50.000 Dollar für daraus resultierende neue Sicherheitsmaßnahmen ausgeben. Somit bleibt eine Einsparung von 100.000 Dollar, so Franco.

Trotz der schlechten Wirtschaftslage, den hohen Benzinpreisen und der Sperrung von Highway 1 zwischen Cambria und Big Sur ist der Andrang beim Hearst Castle unverändert hoch. Im Vergleich zum Vorjahr haben die Besucherzahlen um 2 Prozent zugenommen. In den Vorjahren hatten sie jedoch abgenommen, von 839.858 Tickets in 2001-02 auf 625.635 in 2009-10. Die meisten Touren kosten 24 Dollar für Erwachsene und 12 Dollar für Kinder.

Unabhängig von den wirtschaftlichen Engpässen wäre es ohnehin Zeit für Veränderungen gewesen, so Franco. Tour 1 nehme noch die exakt gleiche Route, seit sie 1958 bei der Eröffnung des Schlosses für die Öffentlichkeit eingerichtet wurde. Tour 2 und 3 sind nach seiner Schätzung seit mindestens 20 Jahren unverändert.

Die derzeitigen geführten Touren dauernd rund 75 Minuten, wobei es hierbei keine Zeit zur eigenen Verfügung gibt. Die neuen Touren sind Mischformen derjenigen, die seit Jahrzehnten angeboten werden.

Bei jeder der drei neuen Führungen führt ein Guide eine Gruppe für 45 Minuten durch Innenräume. Danach wird den Besuchern erlaubt sein, auf eigene Faust durch die Gärten, Wandelgänge und Poolanlagen zu gehen. Einige Guides werden in der Außenanlage stehen und Fragen beantworten, Geschichten und Anekdoten erzählen und ihre Hilfe anbieten. Jeder Besucher muss bis 19 Uhr den Schlosshügel verlassen.

Besucher, die zusätzlich zu einer bereits gebuchten Tour weitere hinzukaufen wollen, können dies künftig im Schloss selbst machen anstatt wie bisher wieder zum Visitor Center zurückkehren zu müssen. Auf diese Weise können Besucher alle drei Touren an einem Tag absolvieren.

Nach bisherigen Plänen endet das neue Tourprogramm am 6. September. Angesichts der damit verbundenen Einsparungen wird es jedoch vermutlich ein permanentes Programm sein.

Quelle: http://www.mercurynews.com/california/ci_18057960 13.05.2011

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