San Francisco: Zoo für homosexuelle Tiere geplant

Eröffnung im nächsten Frühsommer erwartet
15 Nov 2011
San Francisco: Zoo für homosexuelle Tiere geplant

San Francisco hat eine der weltgrößten Gemeinschaften gleichgeschlechtlicher Paare. Nun schickt sich die Stadt an, eine weitere und sehr außergewöhnliche Attraktion in dieser Hinsicht einzurichten: den weltweit ersten Zoo für ausschließlich homosexuelle Tiere.

"Wir freuen uns riesig, den Tieren das bieten zu können was sie wollen", erklärte der Zoodirektor des San Francisco Gay Zoo, Lionel Wibberly. "Unsere Gesellschaft ist so vielfältig, und das Tierreich ist so vielfältig; warum soll es da nicht einen Zoo geben, der diese wunderbare Vielfalt wiederspiegelt?"

Professor Jose Aragon, Vorsitzender des Department of Zoology der San Francisco State University, stimmt dem zu. "Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass es homosexuelle und heterosexuelle Tiere gibt. Katzen sind ein gutes Beispiel; es gibt sogar transsexuelle. Es gibt keinen Grund warum Tiere, die für ihre außergewöhnlichen Lebensstil ausgesstellt werden, nicht auch ihren eigenen Zoo in einer Stadt bekommen, die für gleichgeschlechtliche Beziehungen bekannt ist."

Obschon sich der Zoo für homosexuelle Tiere noch in der Planungsphase befindet haben verschiedene religiöse Glaubensrichtungen bereits Opposition bezogen. "Wir sind absolut dagegen, die Steuergelder der Bürger für etwas auszugeben, das unmoralisch, frevelhaft, unnatürlich und ohne Zweifel traumatisch für Kinder ist", sagt Keith Noron, Präsident der National Ethics Association, einer christlichen fundamentalistischen Gruppierung. "Ich meine, mal ehrlich, wollten Sie, dass ihre Kinder zwei männlichen Zebras bei sexuellen Handlungen zusehen?"

Nach Professor Aragon geht es im Zoo für homosexuelle Tiere jedoch nicht nur um männlichen Affensex. "Schwule Tiere zeigen eine Vielzahl an nichtsexuellem Verhalten. "Wir beobachteten Freundschaften, Partnerschaften, gemeinsames Umherziehen, das den anderen Verteidigen und die gemeinsame Aufzucht - genau wie in der menschlichen Welt. Zusätzlich gibt es noch einen sehr hohen Unterhaltungsfaktor. Diese Tiere singen und tanzen zusammen in einem Stil, der dem der Village People ähnelt."

Und doch ist es bei einigen Arten, wie z.B. Kaninchen, Affen und Gänsen, schwer, sie für länger als eine Minute zu beobachten ohne eine sexuelle Handlung in irgendeiner Form zu bemerken. "Es ist eine Art von Verhalten, das man nicht oft außerhalb des Playboy Mansion und vielleicht George Clooneys Haus beobachten kann", erklärt Professor Aragon, und fügt hinzu: "Es gibt zunehmend Belege (mounting evidence), wenn sie mir dieses Wortspiel erlauben, dass viele Tiere ein besonderes Balzmuster aufweisen, das ausschließlich in homosexuellen Interaktionen gefunden werden kann."

Homosexuell Strauße umwerben sich zum Beispiel gegenseitig "mit einem lebhaften Tanz, der beinhaltet, mit 30 Meilen pro Stunde auf ihren Partner zuzurennen, rutschend vor ihm stehen zu bleiben, wie verrückt Pirouetten zu drehen und dann ein Gehabe von sich ducken, schaukeln, die Federn aufplustern, die Kehle ein- und auszublähen und den Nacken wie eine Vogelscheuche zu verdrehen aufzuführen", verrät Dickerson.

Der San Francisco Gay Animals Zoo wird voraussichtlich im Frühsommer nächsten Jahres öffnen. Gemäß Zoodirektor Wibberly werden "Schwule, Lesben und Bisexuelle einen 10-prozentigen Rabatt erhalten".

Quelle: http://www.huffingtonpost.com/mark-c-miller/gay-animals-zoo_b_1066241.html 01.11.2011

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