San Francisco: Neue Bay Bridge ab jetzt beleuchtet

Die Trageseile des einzigen Pfeilers sind nun auch nachts sichtbar
12 Sep 2011
San Francisco: Neue Bay Bridge ab jetzt beleuchtet

Zum ersten Mal, seit das Design des neuen östlichen Teils der Bay Bridge 1998 ausgewählt wurde, braucht es keine Vorstellungskraft mehr, um sich die Konstruktion des Architekten vorzustellen. Am Abend des 29. August wurden zum ersten Mal die Laufsteglampen eingeschaltet und vermittelten der Bay Area einen Vorgeschmack darauf, wie die Brücke nach ihrer Eröffnung in 2013 bei Dunkelheit aussehen wird.

Vor rund zwei Wochen beendeten die Bauarbeiter das Anbringen oranger Gehwege, die den Pfad der Führungskabel der Brücke mit ihrem einen Stützpfeiler folgen.

Zum ersten Mal beleuchtet: die neue Bay Bridge. Foto: Caltrans

Die Bauarbeiten am einzigen Stützpfeiler der Hängebrücke - der komplizierteste und teuerste Abschnitt der 6,3 Milliarden Dollar teuren Brücke - ist in die letzte Bauphase eingetreten. Am letzten Sonntag trafen die letzten vier Teile des 28-teiligen Fahrbahnabschnitts aus Shanghai ein. In den nächsten Monaten werden sie in Position gebracht und verbinden den Teil unter der Hängebrücke mit der weißen Betonbrücke, die bereits 2008 fertiggestellt wurde. Aber es sind noch viele Dinge zu erledigen.

"In den nächsten zwei Jahren werden die Menschen beobachten können, wie die Kabel angebracht werden und alle Teile zusammenkommen", sagte Bart Ney, Sprecher von Caltrans.

Der nächste große Bauabschnitt wird am östlichen Ende der alten Brücke stattfinden, wo Baucrews den ansteigenden Abschnitt verbreitern werden, der den nach Westen führenden Verkehr trägt. Dadurch soll die Fertigstellung der Brücke beschleunigt werden. Anfang nächsten Jahres - irgendwann zwischen Februar und April - wird die Brücke für den Verkehr nach San Francisco für zwei oder drei Tage komplett gesperrt und der Verkehr nach Süden umgeleitet werden. Diese Maßnahme erlaubt es den Bauunternehmen, den nördlichsten Teil des Anstiegs abzureißen und so der Anbindung der nach Osten führenden Fahrbahn der neuen Brücke im Jahr 2013 Platz zu schaffen. Dies geschähe dadurch 8 Monate früher als ursprünglich geplant.

Die orangen Laufstege, die in einem 35-Grad-Winkel angebracht sind und sich zum Pfeiler hinauf erstrecken, veranlassen Betrachter immer wieder dazu, sich zu fragen: "Laufen da wirklich Menschen hoch?" Nun, es ist eher klettern als gehen, aber Stahlarbeiter müssen diese Stahlgitterlaufstege während des jahrelangen Vorgangs der Anbringung der Stahlkabel nutzen.

Der Kabelbezug wird Anfang nächsten Jahres beginnen. Die meiste Arbeit wird hierbei von Maschinen erledigt. Eine Skilift-ähnliche Anlage zieht jede der 137 Kabelstränge - die jeweils aus 127 Kabeln mit einem Durchmesser eines Bleistifts bestehen - vom Ostende des Pfeilers über den Pfeiler, unter das westliche Ende, zurück über den Pfeiler und wieder zur Ostseite. Wenn alle Stränge verlegt sind werden sie zu einem einzigen Kabel verdichtet und verdrillt. 114 Trägerkabel werden dann die Brücke mit dem Hauptkabel verbinden, und wenn alles gut geht wird die Brücke sich selbst tragen.

"Wenn man sich eine herkömmliche Hängebrücke als Hängematte vorstellt", sagte Ney, "muss man sich diese Brücke als Zwille vorstellen."

Am Westende der Brücke, auf Yerba Buena Island, arbeiten Bauunternehmen eifrig an der massiven Betonstruktur, die die neuen nebeneinander liegenden Fahrbahnen aufnehmen und in den doppelgeschossigen Yerba Buena Tunnel führen. Das Bauwerk, dass den westwärts fließenden Verkehr tragen soll, wird bis zum Ende des Jahres fertig. Die Arbeiten am Verbindungsstück für den ostwärts fließenden Verkehr werden in Kürze beginnen und Anfang 2013 fertiggestellt.

Einige Monate später, vielleicht im September, wird die Brücke voraussichtlich für den Verkehr freigegeben. Eine Woche später, so Ney, werden Abrisscrews beginnen, die alte Brücke abzureißen, die sei 1936 Autos und für einige Jahre auch Züge getragen hat.

Quelle: http://www.sfgate.com/cgi-bin/article.cgi?f=/c/a/2011/08/29/BASI1KSG6M.DTL 30.08.2011

 Reportagen und Reiseberichte zum Thema:


Nächster Artikel Voriger Artikel